Im Zuge der Neugestaltung des Platzes im 9. wiener Bezirk wird der dort befindliche Bücherschrank ungefähr Ende Februar entfernt zumal er auch schon deutlich gealtert ist. Leider war es mir nicht möglich eine Finanzierung für einen neuen Bücherschrank sicherzustellen. Das von mir finanzierte und umgesetzte Projekt war 10 Jahre für viele Menschen ein wichtiger Bezugsort. Die Widmung eines Teiles des Schrankes an den Autor des Buches „Die Männer mit dem rosa Winkel“ warf Licht auf einen wenig beachteten Teil der österreichischen Geschichte.
Ob und wenn ich welcher Form es einen neuen Schrank geben wird, liegt nun in der Hand der Öffentlichkeit und der Bezirksvertretung.
Kategorie: Standorte
Neubau-der Erste
















Seit 5.2. 2010 steht der erste offene Bücherschrank in Wien von Frank Gassner Ecke Zieglergasse-Westbahnstrasse in Wien Neubau.
Der Schrank befindet sich auf einem kleinen Platz an einer Strassenecke in unmittelbarer Nähe einer Station der Strassenbahnlinie 49.
Im Oktober 2019 musst der Schrank auf Grund von Bauarbeitern an der „grünen Meile Zieglergasse“ entfernt werden. Die Winterpause wurde genutzt um den Schrank fit für weitere Jahre zu machen.
Exakt 10 Jahre nach seiner Erst-Eröffnung wurde der Schrank dann wieder am 5.2.2020 wiedereröffnet.
Die Aussengestaltung hat Lois Weinberger beigetragen. Seine Arbeiten wurden bereits mehrfach auf der documenta sowie auf der Biennale di Venezia gezeigt. Seine Arbeit „Baumfest“ aus dem Jahr 1977 ist eine thematische Bereicherung der begrünten Zieglergasse.
Den Druck der Platten hat cyberlab, das Fotolabor in der Schottenfeldgasse kostenlos beigetragen.
Dank gilt ebenso Friedrich Plöckinger vom Market, vor dessen Auslage der Schrank steht und der stehst ein Auge auf ihn hat.

Am 5.2.2012 wurde der bis dahin bestehende Schrank völlig erneuert und in Anwesenheit von Hermann Nitsch, der für die Aussengestaltung verantwortlich zeigt, eröffnet.
Bilder des Schrankes aus den Jahren 2012-2019
Alsergrund-Heinz Heger Park











Auf Anregung von Bezirksvorsteherin Martina Malyar und Bezirksrat Markus Gremel wurde Mitte des Jahres 2011 beschlossen, dass im neu benannten Heinz-Heger-Park, vor Zimmermannplatz 1, ein Bücherschrank errichtet werden soll. Eine Finanzierung durch den Bezirk ist bedauerlicherweise am Widerstand der Grünen im Alsergrund gescheitert.
Frank Gassner entwickelte in mehreren offenen Runden mit Alfred Gassner, Marcus Gremel, Eldin Kabaklija, Florian Mader, Hanno Mayregger, Irene Prieler, Pascal Tenczhert und Michael Wildmann einen ortspezifischen Schrank.
Zwei Bauelementen sind dem bekannten Bücheraustausch gewidmet. Hier können rund um die Uhr Bücher eingestellt oder entnommen werden. In einem nichtkommerziellen Rahmen treten Menschen der Umgebung direkt oder indirekt miteinander in Verbindung.
In einem dritten Teil wird täglich das Buch „Die Männer mit dem Rosa Winkel“ von Heinz Heger zu freien Entnahme eingestellt. Heinz Heger ist Namensgeber des Platzes. Das Buch beschreibt die Lebensgeschichte eines homosexuellen KZ-Überlebenden, der im Haus Zimmermannplatz 1 wohnte. Der Schrank setzt sich hier mit der Thematik der Platzbenennung, der Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus auseinander. Auf Betreiben von Frank Gassner fügte der Merlin-Verlag der Neuauflage ein Nachwort von Kurt Krickler bei, das den Bericht historisch abrundet. Bei der Organisation half Veit Georg Schmidt von der Buchhandlung Löwenherz, der eine breite Palette an weiterführender schwuler und lesbischer Literatur zum Thema anbietet.Der Ankauf, der für diesen Anlass gedruckten Neuauflage, wird aus Mitteln des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus mitfinanziert. Den verbleibenden Teil der Kosten übernahm Frank Gassner.
Bedauerlicherweise ist bei der Umbenennung des Platzes ein Fehler passiert. Bei Heinz Heger handelt es sich zwar um den Autor des Buches „Die Männer mit dem rosa Winkel“, nicht jedoch um dessen Protagonisten, der am Zimmermannplatz 1 wohnte. Die sich derzeit vor Ort befindliche Tafel, sowie unzählige Berichte dazu sind daher falsch. Eine ausführliche Aufklärung diese Irrtums finden sie hier zum download: Wer war Heinz Heger?
Der Schrank finanziert sich, wie die bestehenden Schränke aus privaten Mitteln von Frank Gassner, in diesem Fall mit Unterstützung durch Fred Gassner. Die Umsetzung erfolgt mit Hilfe von WERKIMPULS, dem von Frank Gassner gegründeten Werkstättenverein.
Ottakring-Brunnenmarkt












Der zweite offene Bücherschrank in Wien steht Grundsteingasse Ecke Brunnengasse. Der Entwurf des Schrankes tritt in einen Vor-Ort-Diskurs. Er stellt sich mit seinem Prinzip „Sie können Bücher geben und / oder nehmen“ dem Konzept des Marktes entgegen.
Eine Entwurfs.-, Arbeits.- und Finanzierungskooperation von Frank Gassner mit Irene Prieler und Michael Wildmann von [. grundstein]
Dank an EIGENTUM gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungs-genossenschaftm.b.H. für das unbürokratische zur Verfügung stellen des Standplatzes.
Der Schrank ist bis Ende 2018 genehmigt, mit guten Aussichten auf eine weitere Verlängerung.